Samstag

Hallo: „Haben sie deine Mutter gesteinigt?“



Mina Ahadi

KÖLN. (hpd) Mina Ahadi, Aktivistin gegen Steinigung, berichtet über ausgeprägte Realitätsbrüche im Kampf um das Leben von Menschen:
Montag, 14. September, ich bin gerade in einem Kölner Einkaufzentrum und möchte Kleidung kaufen. Mein Handy klingelt. Ich höre die Stimme von Sakine Mohammadi Aschtinais Sohn.
Er sagt zu mir: „Frau Ahadi, kennen Sie mich?“
Und ich antworte: „Ja.“
Ich frage: „Wie geht es deiner Mutter, haben sie deine Mutter gesteinigt?“
Plötzlich schaue ich mich um, ob jemand dort ist, der meine Frage gehört oder verstanden hat?
Sakines Sohn sagt: „Noch nicht, aber das Hohe Gericht hat das Urteil bestätigt. Frau Ahadi, meine Mutter sagte, ‚erzähle bitte Mina: Du darfst mich nicht vergessen’!“
Und ich sage zu ihrem Sohn: „Nein, das werde ich nicht. Ich werde am 16. September in Stockholm sein und in Parlament eine Rede halten. Ich werde auch über deine Mutter reden.“
Damit endet unser Gespräch.
Danach stehe ich in diesem Luxus-Geschäft und habe das Gefühl, ich muss weinen, ich brauche jemanden, der mich fest hält. Ich denke, wo bin ich? Zum Glück habe ich Persisch gesprochen und nicht Deutsch, sonst hätte alle mich angeschaut, als ich gefragt habe: „HABEN SIE DEINE MUTTER GESTEINIGT?“
Wo sind wir eigentlich? Was für eine Welt ist diese Welt?
16. September, Stockholm, Schwedisches Parlament
Ich sitze mit einer Delegation der Grünen und auch der Zentrumspartei und Liberalen im Parlament und muss mit Afsane Vahdat über den Iran reden. Also fange ich an.
Sakine Mohammadi Aschtiani ist eine junge Frau, die derzeit im Gefängnis von Tabriz sitzt. Ich habe ihr Gerichturteil hier. Auf Persisch steht schwarz auf weiß, wegen außerehelichem Sex: Steinigung.
Ich bin aber heute nicht hier, um über Menschenrechte zu reden, denn ich war bereits mindestens sieben Mal hier und habe über Todesstrafe und Steinigung gesprochen. Wir haben Einige gerettet. Aber seitdem sind im Iran Millionen auf die Straße gegangen und haben laut gesagt, „Nein!“ zur Todesstrafe, „Nein!“ zur Steinigung und Geschlechterapartheid. Wir möchten kein islamisches Regime!
Diese Menschen haben mit allen Mitteln versucht, sich an Europa und den Westen zu wenden. Als Neda auf der Straße ermordet wurde, hat das jemand gefilmt und in alle Welt geschickt. Sakine möchte auch, dass Europa ihr hilft.
Wir sind heute hier. Sagen wir, man kann Menschen im Iran helfen, das ist im Interesse der europäischen Regierungen und Menschen. Stellen Sie sich ein Iran vor ohne Islamisten, ohne Atomwaffen, ohne Terrorgefahr in Nahost und im Ausland. Unsere Forderung ist, nicht mit dem islamischen Regime, sondern mit den Menschen im Iran Kontakt aufzunehmen. Ihnen laut zu erklären: Das islamische Regime ist nicht legitim. Schließen Sie Ihre Botschaften und isolieren sie das islamische Regime!
Mina Ahadi

Mina Ahadi und Ex-Muslime Schweiz in Schweizer Parlament

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